Impressionen
Zehn Erben werden zur Testamentseröffnung auf ein mysteriöses Schloss geladen. Vom Notar bekommt jeder ein Papier überreicht, ein Puzzleteil, das erst gemeinsam mit den anderen die Lösung ergibt, mit der sie ihr Erbe antreten können. So will es der letzte Wille des Besitzers. Schnell legt sich ein Schleier aus Gier, Intrige, Größenwahn und Selbstüberschätzung über das Geschehen und ein Ränkespiel beginnt. Was ist Wahrheit, was ist Lüge?
Das Theaterstück von Michael Ende, Ende der 1960er Jahre geschrieben, stellt die Regisseure Aenne Busmann und Hans-Peter Mörsch vor eine große Herausforderung, diesen geforderten Transformationsprozess spielerisch und optisch zu gestalten.
Der Autor, Erfinder von Figuren wie „Momo“ und „Jim Knopf“ war zwar bei seiner Leserschaft beliebt, wurde aber in der deutschen Kulturwelt gering geschätzt. Im Deutschland der Siebziger Jahre hatte Literatur „realistisch“ und „politisch“ zu sein, sie sollte eine klar erkennbare Botschaft transportieren und einen Nutzwert haben. Für Phantasie, Zauber und Geheimnis war kein Platz.
Wie in den Büchern von Michael Ende sollten sich die Zuschauer dem Staunen und magischen Denken überlassen – dann erkennen sie vielleicht in der makabren Parabel ein gesellschaftliches Spiegelbild unserer Zeit.
Altersempfehlung: Ab 12 Jahre
Dauer: ca. 2,5 Std. + Pause.